Fotolia erhält 150 Millionen US$ Investment von KKR

Nachdem wir schon detailliert über den bevorstehenden Börsengang der amerikanischen Microstock Agentur Shutterstock berichtet haben, widmen wir uns heute dem europäischen Bildagentur-Markt.

Fotolia, die aus Frankreich stammende Bildagentur, ist in Deutschland einer der Markführer und hat jetzt weiteres Kapital erhalten. Momentan geht man von mehr als 50% Marktanteilen sowohl in Deutschland als auch in Frankreich aus. Die New Yorker Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) investiert insgesamt 150 Millionen US$ in die Bildagentur.

Damit wird KKR auch neuer Hauptinvestor Fotolias und erhält im Gegenzug 50% der Firmenanteile (laut FT.com). Der vorherige Investor TA Associates, der laut Berichten 2009 zwischen 50 und 100 Millionen US$ investiert haben soll, wurde größtenteils von KKR abgelöst. Mit dem Einstieg von KKR wird der Unternehmenswert Fotolias mittlerweile auf 450 Millionen US$ geschätzt.

Was hat Fotolia mit dem frischen Kapital vor?

Laut Fotolia, marktiert der Einstieg von KKR die nächste Stufe des strategischen Wachstums der Microstock-Agentur. Ziel war und bleibt es, die internationale Marktposition Fotolias zu stärken und weiter auszubauen. Die 150 Millionen US$ sollen in die weitere globale und regionale Expansion investiert werden (Interessant auch die vorangegangene Übernahme des Logo-Markplatzes Wilogo). Dazu könnte die Bildagentur beispielsweise auf Akquisitionen (wie bereits bei AudioMicro und Wilogo), globale Marketingkampagnen, zusätzliches Personal oder neue Technologien und Innovationen setzen.

Wie betrifft das Investment Fotolia-Fotografen?

Einige Stimmen verkünden (bereits zum wiederholten Male) den Untergang der Microstock Branche. Es wird von noch niedrigeren Fotografenhonoraren gesprochen sowie von noch größeren Druck auf die Agenturen, das investierte Geld wieder „einzuspielen“. Ich persönlich sehe jedoch die Zukunft eher positiv, denn frisches Kapital bringt Bewegung in den Markt. Wenn Fotolia das Geld richtig nutzt (wie oben geschrieben) werden Neukunden gewonnen und somit mehr Fotos verkauft. Der Fotograf erhält damit auch weitere Chancen mit seinen Fotos Geld zu verdienen.

Eine interessante Nebenentwicklung könnte sein, dass Fotolia mehr auf dem internationalen und amerikanischen Markt drängt. Dies könnte den Fotografen einen weiteren Verkaufsschub bringen und Shutterstock (von denen laut der letzten Microstock Group Umfrage bis zu 56% der Einnahmen der Fotografen kommen) weitere Anteile abjagen. Für Fotografen die beide Bildagenturen beliefern, wird die Zukunft also sehr „interessant“ werden.

Die Stimmen zum großen Deal

Fotolia:

„Die Investition von KKR ist ein eindrucksvoller Beleg für das, was unsere Firma in gerade einmal sieben Jahren erreicht hat. Wir sind sehr stolz darauf, mit KKR eines der größten und angesehensten Private-Equity-Unternehmen als Hauptinvestor für Fotolia gewonnen zu haben. KKR teilt mit Fotolia nicht nur die gleiche Vision für Wachstum durch Innovation, sondern bringt auch wertvolles unternehmerisches Kapital in die Partnerschaft mit ein. Das umfassende weltweite Netzwerk von KKR ermöglicht es uns, unsere globale Führungsrolle im Markt für Bilddatenbanken zu festigen und uns als kreative Ressource für Grafikdesigner in Agenturen weiter zu etablieren.“

Oleg Tscheltzoff (Fotolia-Mitgründer und auch in Zukunft CEO der Bildagentur).

KKR:

„Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit dem Fotolia-Team, das ein Startup-Unternehmen zu einer der global führenden Microstock-Plattformen mit sehr starker Führungsposition in Europa entwickelt hat. Dabei hat Fotolia bewiesen, dass das Unternehmen mit Blick auf Innovation und Marktführerschaft genau den Anspruch hat, der für unsere Investitionen im Bereich der digitalen Medien so entscheidend ist. Unser Investment soll das Wachstum zusätzlich beschleunigen und die Weiterentwicklung vorantreiben.“

Philipp Freise (Leiter des europäischen Mediengeschäfts von KKR).

Dem Microstock-Bildermarkt steht noch weiteres Wachstum bevor. Und auch die Konkurrenz Fotolias wird nicht tatenlos zusehen. Man darf gespannt sein.

Was ist Ihre Meinung zu diesem Investment? Wird sich etwas für Sie als Fotograf ändern? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.

Amos Struck
Amos Struck

Kurzprofil: Hier berichte ich seit mehr als 10 Jahren über meine beiden Lieblingsthemen: Fotos und verkaufen! Gestartet habe ich mit einer einfachen Anleitung für Fotoverkäufer. Ich berichte ausserdem über Bildagenturen, Bildagentur-Software, Webshop-Systeme für Fotografen und alles womit Sie Ihre Fotos verkaufen können. Mein Stock Photo Press Verlag betreibt weitere Internetseiten zum Thema Fotos kaufen und Microstock. Seit 2011 veranstalten wir ausserdem die Bildagentur-Messe MicrostockExpo.

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